Die psychosomatische Medizin beschäftigt sich mit Störungen, bei denen kein organischer Befund nachweisbar ist. Hier spielen psychische
Faktoren bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptomatik eine bedeutsame Rolle.
In vielen Redewendungen des Alltags werden diese Zusammenhänge zum Ausdruck gebracht: Etwas liegt einem "schwer im Magen", eine Sache geht
einem "an die Nieren", der Schreck "fährt einem in die Glieder" oder "viel um die Ohren haben" usw.
- 25% der Patienten (Hausarzt) haben psychosomatische Beschwerden
- Rein körperlich lassen sich diese trotz umfassender Diagnostik nicht erklären
- 40% der Betroffenen leiden oft still über Jahre
- 26% der Betroffenen erhalten eine nur minimale Behandlung
- 1% der Betroffenen erhalten Psychotherapie
- Dauer bis zur Einleitung einer Psychotherapie: ca. 7 Jahre
Die Psychosomatik blickt auf die Verflechtungen vielfältiger Aspekte und Bereiche des Lebens: die biologische, emotionale, soziale und
mentale Dimension.
Die häufigsten Beschwerden aus dieser Gruppe gestalten sich als Schmerzen und Beschwerden des Herz-Kreislauf Systems, des
Magen-Darm-Bereiches und des Skelett- und Muskelsystems.
Folgende Einteilungen werden in der Psychosomatik häufig verwendet:
- körperliche Erkrankungen mit ihren biopsychosozialen Aspekten (z. B. Krebs (Psychoonkologie), Rheuma, Diabetes und ihre
Bewältigung
- physiologisch-funktionelle Störungen als Begleiterscheinungen von Emotionen und Konflikten sowie als Reaktion auf Traumata
- körperliche Symptome, die auf unbewusste Konflikte zurückgehen
- Hypochondrie: die Überzeugung, an einer Krankheit zu leiden und krankhaftes Interesse an Gesundheit und Beschwerden
- seelische Störungen, die auch mit körperlichen Missempfindungen einhergehen können: häufig bei Depression, Ängsten usw.
- seelische Erkrankungen, die körperliche Auswirkungen haben: Essstörungen (Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Essanfälle bei psychischen
Erkrankungen, Binge-eating)
- Folgen verantwortungslosen Umgangs mit der eigenen Gesundheit (z.B. Suchtverhalten, Sensation-Seeking)
- Somatoforme Störungen als Sonderformen psychosomatischen Geschehens, bei denen kein organischer Befund nachweisbar ist und psychische
Faktoren bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptome eine bedeutsame Rolle spielen:
- Schmerzen ohne organische Ursache
- Beschwerden des Herz-Kreislauf Systems
- Beschwerden des Magen-Darm-Bereiches